Transport B, Zug Da 7 von Praha, Praha Hlavni Mesto, Bohemia, Tschechoslowakei nach Lodz, Getto, Polen am 21/10/1941

Transport
Departure Date 21/10/1941 Arrival Date 22/10/1941
Viele Details über die Abwicklung der fünf Transporte fehlen. Wahrscheinlich wurde die Jüdische Kultusgemeinde noch am 17. Oktober angewiesen, den zweiten, für den 21. Oktober vorgesehenen Transport B zu organisieren. Es wurden bis heute jedoch keine Dokumente gefunden, die eine entsprechende Anweisung durch die Zentralstelle belegen.
Laut "Erfahrungsbericht" des Abschnittskommandos Nord der Schutzpolizei mit Sitz in Łódź, datiert auf den 13. November 1941, waren die meisten der Deportierten eher ältere Juden aus Prag, "fast ausnahmslos gut gekleidet." Transport B listet 306 Familien und 202 ledige Personen auf. Die Männer waren hauptsächlich Geschäftsleute, Akademiker, Rechtsanwälte, Ärzte und Künstler. Viele von ihnen waren in der Öffentlichkeit recht bekannte Bürger, ein Umstand, der dem zweiten Transport auch die Bezeichnung "VIP-Transport" (Isaiah Trunk, Łódź Ghetto, S. 308) bzw. "Intellektuellen-Transport" zutrug. 325 Personen (32.5%) hatten mindestens einen akademischen Titel. Einem Bericht vom 4. November 1941 zufolge, der vom Gestapo-Beamten Kommissar Fuchs in Łódź erstellt wurde, werden 94 Personen als freien Berufen zugehörig geführt (ohne genauere Angaben), 47 Personen unter der Rubrik "Gewerbe und Handel" subsumiert und 240 Personen als Handwerker und Arbeiter angegeben. 450 Personen sollen "ohne Beruf" gewesen sein. 960 Personen wurden schließlich als "arbeitsfähig" eingestuft. Das Durchschnittsalter der Deportierten lag etwas unter dem des ersten Transports, obwohl die Transportliste B weniger Kinder aufweist. Einer Studie des Jüdischen Museums Prag zufolge hatte der Zug 116 Minderjährige an Bord (11.6 % aller Deportierten). Davon waren 91 Kinder unter 15 und 17 Kinder jünger als 6 Jahre alt. Der 15 Monate alte Tomáš Steinherz, der zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Marie deportiert wurde, war das jüngste Opfer (Siehe das von SS-Sturmnannführer Dr. Schefe unteryeichnete Telegramm der Stapo Litzmannstadt an den Chef der Sipo und des SD in Posen vom 21. Oktober 1941).
Unter den Deportierten gab es auch Flüchtlinge aus dem Altreich (Deutschland in den Grenzen von 1937), aus Österreich und aus dem Sudetenland. Spätestens 3 Tage vor der Deportation erhielten die Betroffenen einen schriftlichen Bescheid durch einen Angestellten oder Gesandten der Jüdischen Gemeinde ausgehändigt. Dieser Bescheid informierte über die Sammelstelle und auch darüber, was mitzubringen sei. Entsprechend wurden sie (wahrscheinlich am 17. Oktober) angewiesen, sich anderntags im Radiomarkt auf dem Messegelände im Stadtteil Holleschowitz (Holešovice bzw. Prag 7) einzufinden, und sich dort bei der Orpo (Ordnungspolizei) zu melden. Das waren deutsche Wachabteilungen, die speziell für die Prager Oktober-Transporte nach Łódź auf Befehl des Orpo-Chefs Kurt Daluege, aus Angehörigen des Polizeiregiments "Böhmen" gebildet wurden. Im Sammellager Radiomarkt verbrachten die Betroffenen drei Tage und drei Nächte bis zur Abfahrt. Außer dem Proviant, den sie selber mitbrachten, gab es nur wenig zu essen und auch nur spärliche Mengen an Wasser....
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Train No : Da 7
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : 1000,
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : 1000,
    Date of Departure : 21/10/1941
    Ankunftsdatum : 22/10/1941
    Artikel ID : 5091969