Auf der Wannsee-Konferenz trafen sich am 20. Januar 1942 in einer Villa am Wannsee in Berlin 15 hochrangige Vertreter der nationalsozialistischen Reichsregierung und SS-Behörden, um unter dem Vorsitz von SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich die bereits eingeleitete Vernichtung der deutschen und europäischen Juden im Detail zu besprechen und deren weitere Umsetzung mit den beteiligten Instanzen zu koordinieren. Am 31. Januar informierte Adolf Eichmann, der dem Judenreferat im Reichsicherheitshauptamt (RSHA) vorstand, alle Gestapoleitstellen, dass die eingeleitete Verschleppung von Juden aus den unterschiedlichsten Gebieten des Reiches nur den Beginn der "Endlösung der Judenfrage" in Deutschland, Österreich und dem Protektorat darstelle.
Eichmann betonte auch, dass die ersten Deportationswellen im Ausmaß hätten begrenzt werden müssen, jetzt jedoch neue Zielorte hinzukämen, um den Abtransport einer größeren Anzahl von Juden zu ermöglichen, dass die Vorbereitungen bereits im Gange seien, deren Abschluss naturgemäß jedoch noch Zeit in Anspruch nähme.
Am 6. März 1942 berief Eichmann ein Treffen aller Gestapo Vertreter aus den Leitstellen des Reiches ein, um die Massendeportation von 55,000 Juden aus dem Reich und aus dem Protektorat zu diskutieren. Er wies die Teilnehmer an, keine älteren Juden miteinzubeziehen und die Betroffenen erst möglichst spät zu informieren. Die Gestapostellen würden erst sechs Tage vor der jeweiligen Abschiebungswelle benachrichtigt werden, um das Verbreiten von schädlichen Gerüchten in der jüdischen Bevölkerung zu verhindern....