Am 29. August fuhr ein Transport nach Drancy mit insgesamt 446 Juden, die in Limoges und Umgebung festgenommen und im Lager Nexon im Département Haute Vienne inhaftiert worden waren. Unter ihnen befanden sich 96 Kinder.
Rabbi David Feurwerker, der für die Lagerseelsorge – Rabbiner, die in die Lager der unbesetzten Zone zur Unterstützung der Gefangenen geschickt wurden – arbeitete, hielt sich am 28. und 29. August in Nexon auf und erstellte einen genauen Bericht über die Vorgänge. Er erinnert sich, dass die Juden am Morgen des 29. August über ihre bevorstehende Deportation unterrichtet wurden. Sie wurden um Mitternacht auf einen Zug geladen, der allerdings erst am nächsten Morgen losfuhr.
Henri Wolf gehörte zu jenen, die im Département Creuse verhaftet und dann ins Lager Nexon gebracht wurden. In seiner Zeugenaussage nach dem Krieg erinnert er sich an den Besuch eines Vichy-Amtsträgers im Lager vor der Deportation. Ihnen wurde versichert, dass sie anständig behandelt und zur Arbeit nach Polen oder Deutschland geschickt würden. Man versprach ihnen, keine Familien zu trennen. Sie sollten ihre Habe (Schmuck, Geld, Wertgegenstände) zurücklassen, die ihnen dann, so wurde ihnen versichert, nach dem Krieg wieder zurückgegeben würde....