Transport von Pithiviers, Lager, Frankreich nach Drancy, Lager, Frankreich am 15/08/1942

Am 15. August 1942 fuhr ein Transport mit insgesamt 1277 Juden, darunter 1054 Kindern, aus dem Lager Pithiviers nach Drancy. Einige der Deportierten hatte man zu diesem Zweck zuvor von Beaune-la-Rolande nach Pithiviers gebracht. Der Zug wurde von der SNCF (Société nationale des chemins de fer Français; Staatliche Eisenbahngesellschaft Frankreichs) bereitgestellt. Ein anonymer Augenzeuge hielt die Ereignisse dieses Tages fest. Er erinnerte sich, dass die Kinder auf dem Marsch zum Bahnhof von einer zu geringen Zahl von Mitarbeitern des Roten Kreuzes begleitet wurden und kaum in der Lage waren, ihre schweren Koffer zu tragen. An der Station wurden die Deportierten in Viehwaggons gezwängt. In einem Brief eines Deportierten an seinen Vater heißt es: „Um dorthin [nach Drancy] zu kommen, fuhren wir in Viehwaggons, wir waren viele in jedem Waggon.“
Die damals 14-jährige Annette Krajner war gemeinsam mit ihrer Schwester an Bord dieses Transports: „Es wurden keine besonderen Vorkehrungen für die Kinder getroffen; die Waggons wurden von außen geschlossen. Die Bedingungen waren fürchterlich angesichts der Hitze, des Durstes, der vielen Kinder mit Durchfall, der langen Reise mit vielen Zwischenhalten, der Unklarheit über unser Reiseziel und der Abwesenheit der Eltern.“
Als der Zug am Bahnhof eintraf, wurden die Kinder in Busse der Pariser Nahverkehrsgesellschaft STCRP (Société des transports en commun de la région parisienne) geladen und direkt ins Lager Drancy gefahren....